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Für das Einkommen-Ausgaben-Diagramm gilt, sein Name ist Programm. Es beschreibt den Zusammenhang zwischen Einkommen und Ausgaben. An seiner Abszisse wird das gesamtwirtschaftliche Einkommen abgetragen. Die Ordinate misst die gesamtwirtschaftlichen Ausgaben, die die Wirtschaftssubjekte tätigen möchten. Die Skalierung wird für beide Achsen in aller Regel gleich gewählt, oft aber nicht explizit dargestellt, wenn nur grundsätzliche Zusammenhänge verdeutlicht werden sollen.

Die geplanten Ausgaben der Wirtschaftssubjekte werden, wenn sie mit entsprechendem Einkommen ausgestattet sind, bei den Unternehmen zu Nachfrage. Deswegen ist die Ordinate doppelt beschriftet. Auch an der Abszisse lassen sich mehrere Begriffe abtragen, denn unsere Interner LinkÜberlegungen zum Wirtschaftskreislauf haben gezeigt, dass das Einkommen dem Wert der Produktion und damit dem Güterangebot entspricht.

Abbildung 1

Abb. 1, Einkommen-Ausgaben-Diagramm

Das Einkommen-Ausgaben-Diagramm. Die Winkelhalbierende ist der geometrische Ort, wo "Einkommen=Ausgaben" gilt. [ Maussensitives Diagramm: Überschussnachfrage und -angebot]

Wie man aus der Abbildung mit Hilfe der eingezeichneten Hilfslinien unschwer erkennen kann, gilt auf der Winkelhalbierenden "Einkommen = Ausgaben". Das gesamtwirtschaftliche Güterangebot (AS) ist gleich der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage (AD).

Punkte, die nicht auf der 45°-Linie liegen, zeigen Interner Linkungleichgewichtige Situationen. Im grünen Punkt beträgt die Produktion 1200 Geldeinheiten (z.B. Mrd. EUR), nachgefragt werden aber nur Güter im Wert von 800 Geldeinheiten. Umgekehrt besteht in der blau dargestellten Situation eine Überschussnachfrage in Höhe von 200 Geldeinheiten. Unabhängig von der exakten Position der beiden Punkte kann man erkennen, dass oberhalb der Winkelhalbierenden eine Angebotslücke und unterhalb der Winkelhalbierenden eine Nachfragelücke vorliegt.

Aus Bequemlichkeit verzichten wir in der Folge auf die Erwähnung der "Geldeinheiten". Sie sind hier ohnehin belanglos, da das Interner LinkPreisniveau als konstant angenommen wird. Wenn wir das Preisniveau auf eins normieren, entsprechen die Geldeinheiten exakt den Gütereinheiten. Das bedeutet, an beiden Achsen des Einkommen-Ausgaben-Diagramms stehen Interner Linkreale Größen.

Nehmen wir einmal an, die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sei modellexogen vorgegeben. Sie betrage konstant 800 ohne Rücksicht auf irgendwelche Variablen. Das ist zwar unplausibel, soll uns aber im Moment nicht stören. Um deutlich zu machen, dass wir die Nachfrage nicht im Modell erklären, nennen wir sie "autonom" (s. Abb. 2). Das Adjektiv soll ein Hinweis darauf sein, dass die Wirtschaftssubjekte Entscheidungen über eine Größe unabhängig von Modellvariablen treffen. Andere Größen ("Parameter", "Rahmendaten") können die Entscheidungen selbstverständlich beeinflussen.

Abbildung 2

Abb. 2, Keynesianisches Kreuz

Ungleichgewichte am Gütermarkt lösen Anpassungsprozesse aus. Die plausiblen Richtungen sind durch Pfeile dargestellt.

Befände sich die Wirtschaft in der blauen Situation, könnten wir mit Produktionsausweitungen in den Unternehmen rechnen, da die Nachfrage das Angebot übersteigt. Sofern die Unternehmen über Lagerbestände verfügten, würden sie die Situation nutzen, sie abzubauen. Preissteigerungen wären ebenfalls nicht unplausibel, sind im Modell aber Interner Linkannahmegemäß ausgeschlossen.

Die grüne Situation zeigt eine Nachfragelücke. Die Unternehmen werden die Produktion zurückfahren, d.h. Beschäftigung abbauen, und es kommt eventuell zu ungeplanten Lagerinvestitionen. Auch hier beschleicht uns natürlich der Verdacht, dass es zu Preisniveauanpassungen kommen könnte. Aber wir halten an der Vermutung fest, dass in der kurzen Frist Mengenanpassungen wahrscheinlicher sind als Preisanpassungen.

Die Richtungspfeile zeigen auf einen markanten Punkt im Diagramm. Bei einem Einkommen von 800 gilt "Angebot = Nachfrage". Die Unternehmen haben also keine Veranlassung, ihre Produktion und Beschäftigung zu verändern. Die Nachfrager können ihre Pläne ebenfalls in die Tat umsetzen, da das Güterangebot und damit das Einkommen in der Wirtschaft hoch genug ist, die geplante Nachfrage zu befriedigen. Damit können wir feststellen:

Im Einkommen-Ausgaben-Diagramm findet man ein Interner LinkGütermarktgleichgewicht dort, wo die gesamtwirtschaftliche Nachfrage (AD-Kurve) die Winkelhalbierende kreuzt.

Diese Formulierung ist zugegebenermaßen nicht besonders gelungen, bietet dafür aber eine Überleitung zum Hinweis, dass das Einkommen-Ausgaben-Diagramm auch "Keynesianisches Kreuz" genannt wird.

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