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Mögen im Stabilitätsgesetz die vier gesamtwirtschaftlichen Ziele auch gleichberechtigt nebeneinander stehen, tritt das Ziel des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts doch hinter die drei anderen zurück. An ihnen gemessen ist es eher Mittel als Ziel. Ungleichgewichte in den Außenbeziehungen könnten sich negativ auf das Beschäftigungs-, das Wachstums- und das Preisniveauziel auswirken.

Zur Messung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts werden unterschiedliche Größen herangezogen, die jedoch alle der Zahlungsbilanz entnommen werden können. Betrachtet werden der Saldo im Warenhandel, der Außenbeitrag (Saldo der Waren- und Dienstleistungsbilanz) und der Saldo der Leistungsbilanz. Abbildung 1 zeigt die Entwicklung des Warenhandels- und des Leistungsbilanzsaldos .

Abbildung 1
Leistungsbilanzsaldo

Zum größten Teil erklärt sich die Differenz zwischen dem Warenhandels- und Leistungsbilanzsaldo in den 90er Jahren durch die Dienstleistungsimporte in Form von Urlaub im Ausland.

Die Salden nehmen mitunter relativ "kleine" Werte an, aus denen die Einbindung Deutschlands in den Welthandel nicht erkennbar ist. So betrug z.B. im Jahr 2012 der Außenbeitrag gerade 168 Mrd. Euro. Dahinter verbargen sich jedoch Exporte von Waren und Dienstleistungen in Höhe von 1.267 Mrd. Euro und Importe in Höhe von 1.099 Mrd. Euro. Die Exportquote, das Verhältnis von Exporten zum Bruttoinlandsprodukt, lag bei 46 Prozent (Daten Stat. Bundesamt, Inlandsproduktsberechnung, Stand August 2015, eig. Berechnung). Rechnerisch ist damit fast jeder zweite Arbeitsplatz vom Export abhängig, was die Bedeutung der außenwirtschaftlichen Beziehungen für die wirtschaftpolitischen Ziele unmittelbar deutlich macht.

Von einem außenwirtschaftlichen Gleichgewicht spricht man, wenn bei annähernd konstanten Wechselkursen die Leistungsbilanz in etwa ausgeglichen, der Außenbeitrag leicht positiv oder der Saldo im Warenhandel (so) deutlich positiv ist (, dass die Bundesbürger mit dem Import touristischer Dienstleistungen einer ihrer liebsten Freizeitbeschäftigungen nachgehen können).

Trotz ihrer quantitativen Bedeutsamkeit werden uns die außenwirtschaftlichen Beziehungen im Folgenden nur sehr am Rande beschäftigen. Zum einen würde ihre Berücksichtigung den Rahmen dieses einführenden Textes schnell sprengen, zum anderen sind sie traditionell Gegenstand der (monetären) Außenwirtschaftstheorie.

 

 

 

 

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